Zurück

Startseite

Seitenversion #28 anzeigen
(Diese Version wiederherstellen) 

Geändert: 11. Januar 2022, 09:48   Nutzer/in: Stefan Rakebrand  → SR

Die Landeshauptstadt Magdeburg stattet die kommunalen Schulen schrittweise im Rahmen einer auf Nachhaltigkeit, digitale Souveränität und Bildungsteilhabe ausgerichteten Ausstattungsstrategie aus.

Ausstattungsziel

Ziel einer IT-Ausstattung von allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen ist gemäß KMK-Strategie zur "Bildung in der digitalen Welt" und dem Landeskonzept Sachsen-Anhalt zur Umsetzung der KMK-Strategie der Erwerb von Medienkompetenzen für alle Heranwachsenden in sechs Kompetenzbereichen innerhalb der Schullaufbahn.


In der KMK-Strategie zur Bildung in der digitalen Welt wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass „Infrastruktur- und Ausstattungskonzepte (…) integraler Bestandteil eines Gesamtkonzeptes zur Bildung in der digitalen Welt sein“ müssen (a.a.O.: 32). Benannt sind: hohe Übertragungsraten, vollständige und diensteneutrale Vernetzung der Schulgebäude (a.a.O.: 37), Trennung lokaler Datennetze in mehrere voneinander geschützte Teilnetze als je eigenes Netz, in dem eigene Sicherheitsstandards definiert werden können (pädagogisches Netz folgt anderen Sicherheitsstandards als Verwaltungsnetz bspw.), WLAN-Anbindung, zentral administrierbare Access-Points (a.a.O..: 38), zeitgemäße Präsentationstechnik, die Anpassung an die individuellen Voraussetzungen der einzelnen Schülerinnen und Schüler (a.a.O.: 39), Option auf schülereigene Endgeräte – Bring Your Own Device (BYOD), Ausstattung mit Endgeräten, Nutzung von Arbeits- und Kommunikationsplattformen, pseudonomiserendes ID-Management-System u.a.m.


In der Landeshauptstadt sollen in den kommenden vier Jahren 67 Schulen – von der Grundschule bis zur berufsbildenden Schule – mit einer praxistauglichen und modernen IT-Ausstattung ausgerüstet werden. Sie sollen so in die Lage versetzt werden, den Anforderungen aus dem erweiterten Bildungsauftrag sowie den neuen Lehrplanvorgaben des Landes gerecht zu werden


Nachhaltigkeit

Digitale Nachhaltigkeit beschreibt den gesellschaftlichen Nutzen von digitalen Gütern und ihren Umsystemen. Eine nachhaltige Digitalisierungsstrategie muss sowohl auf ökologischen, sozialen als auch wirtschaftlichen Prämissen aufbauen. So soll beispielsweise IT-Hardware möglichst lange zu benutzt werden. Das mindert die ökologischen und sozialen Schäden am meisten, spart finanzielle Ressourcen als auch personelle Ressourcen mit Blick auf verminderten Beschaffungsaufwand. Entsprechend muss die technische Spezifikation zu beschaffender Hardware auf dieses Ziel ausgerichtet sein.

Das bedeutet für uns, dass Bestandteile des IT-Portfolios mit entsprechenden Nachhaltigkeitskriterien ausgeschrieben werden und die Angebote mehr Punkte erhalten, die entsprechend modulare, langwertige Geräte beinhalten. Anhaltspunkte können neben eigenen, in einem IT-Servicemanagementsystem dokumentierten Erfahrungen auch verschiedene Labels und Zertifizierungen oder Veröffentlichungen von Organisationen wie Electronics Watch sein, welche die Nachhaltigkeit von Produkten beurteilen.
Ein weiterer Aspekt unserer nachhaltigen Digitalisierungsstrategie ist der konsequente Einsatz von Open-Source-Software im Bereich der Server- und Netzwerktechnologie als auch optional auf der Ebene der Lernsoftware bei schuleigenen Geräten.

Digitale Souveränität

Die Digitalisierungsstrategie soll von Anbeginn alternative Wege in Bezug auf den Umstand entwerfen, dass viele IT-Hersteller über die technische Spezifikation von Soft- und Hardwarekomponenten Abhängigkeiten schaffen. Dies widerspricht der Forderung nach offenen Standards und Interoperabilität, zudem wird so der faire Wettbewerb und der Markt in vielen Bereichen umgangen. Durch Vendor-Lock proprietärer Lösungen ist der Wettbewerb und damit die Chancen für (regionale) StartUps teilweise stark eingeschränkt.

Ausstattungsparameter

Folgende Ausstattungsparameter sind schulübergreifend zu nennen:

OpenSource-Strategie

Die Ausstattungsstrategie der Landeshauptstadt Magdeburg setzt auf OpenSource. Open Source beruht zwar ebenso wie OER (Open Educational Resources - Freie Bildungsinhalte) auf freier Zugänglichkeit und offenen Lizenzen, geht aber durch die Offenlegung des Quellcodes etwas weiter, so dass die Veränderung und Weiterentwicklung von Software, aber auch Hardware möglich wird.

Freie und OpenSource Software erhöht nicht nur die Möglichkeiten zum Anpassen, Experimentieren und Ausprobieren, sondern auch Bildungsteilhabe und die Nutzungsdauer von Geräten.

Raumkonzept

Für alle Überlegungen zu einer nachhaltigen Digitalisierung spielen reflektierte Überlegungen zu einem zukunftsfähigen Raumkonzept eine wichtige Rolle. Wir haben für Sie hier ein paar Ideen, zu berücksichtigende Aspekte und Anregungen zu einem Lernraumkonzept für eine nachhaltige Digitalisierung zusammengestellt.

Schulnetze

Schulnetze unterteilen sich in ein Verwaltungs- und ein pädagogisches Netz. Für den Glasfaseranschluss hat das Ministerium für Finanzen die Telekom und weitere Dienstleister mit der Umsetzung beauftragt. OpenSource-Firewalls eignen sich besonders für den Einsatz in einer nachhaltigen IT-Infrastruktur für Schulen. Sie sind nicht nur kostenfrei verfügbar, sondern haben auch keine Hintertüren.

Das pädagogische Netz ist in der Regel kabelgebunden und kabellos verfügbar (LAN / WLAN). Zugang zum pädagogischen Netz haben sowohl schuleigene als auch schulfremde Geräte. Über das pädagogische Netz müssen wichtige Ports für Videokonferenz, Updates als auch für den Betrieb von Netzwerkdiensten freigeschalten sein. Die WLAN-Verwaltung erfolgt über Schulserver. In jedem Raum sind mindestens zwei Netzwerkdosen verfügbar, idealerweise vier (Anzeigegerät, Lehrergerät, Accesspoint, ggf. Peripheriegerät wie Drucker).

Schulserver

kkk

Schuleigene Endgeräte

kkkk

Digitale Anzeigegeräte

kkkk

IT-Equipment und IT-Zubehör

kkk