Steckbrief zur Erprobung pädagogisch-digitaler Lernsettings


Schule Schulentwicklungscamp
Schulort Halberstadt
Erstellt von Carsten Burkhardt, Fachnetzwerk "Digital-vernetztes Lernen"
Steckbriefnutzung CC-BY-SA (Namensnennung, gleiche Weitergabe)

Welches Erprobungsvorhaben soll umgesetzt werden?


Titel des Vorhabens OpenWrt - ein nachhaltiges Schulnetz als pädagogischer Gegenstand
Beschreibung

Mit Schülerinnen und Schülern als auch interessierten Teilnehmenden soll ein nachhaltiges Schulnetz aufgebaut werden. Dieses Schulnetz soll neben dem funktionalen Aspekt gleichermaßen pädagogischer Lerngegenstand sein.

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Was sind die pädagogischen Herausforderungen an der Schule?


Pädagogische Herausforderungen

Schülerinnen und Schüler werden zwar als digital Natives bezeichnet, oftmals fehlt jedoch ein fundiertes Verständnis von technischen und Netzwerkstrukturen. Die Schule ist ein geeigneter Ort, diese Kompetenzen zu vermitteln. Heranwachsende zu befähigen, Funktionsweisen und Prnzipien der digitalen Welt zu erkennen und zu verstehen, ist Bildungsauftrag der Schule.

Was sind die messbaren pädagogischen Ziele des Vorhabens?


Ziele

Schülerinnen und Schüler sollen ihr Verständnis von Netzwerken am Beispiel des Schulentzwerkes entwickeln. Sie sollen Netzwerkarchitekturen verstehen, Access-Points und Switche

Welche Ausstattung ist zur Umsetzung des Erprobungsvorhabens notwendig?


Ausstattung WLAN schulweit
WLAN für schülereigene Geräte
Zusatzhardware
Sonstiges

Bitte die notwendige Ausstattung konkret benennen


Konkrete Ausstattung

40 WLAN-Zugriffspunkte (Accesspoints), Spannungsversorgung (PoE-Switche), Datennetzverteiler (Ethernetswitche), Intranetzentrale (Serverchen), Internet- und Verschlüsselungszugänge, (Router + VPN)

Gibt es einen konkreten Fortbildungsbedarf?


Fortbildung

Fortbildung wird über Carsten Burkhardt, einen externen IT-Spezialisten, für Lernende und Lehrkräfte umgesetzt. Dazu gehört eine Einführung in Netzwerkstruktur, eine gemeinsame Planung der schulischen Netzwerkstruktur und funktionaler Teilnetze, in die Funktionsweise von Acceess-Points und Switchen, Kabelarten und OpenWrt. Auch wird das Anbringen von AccessPoints in Zusammenarbeit mit dem Schulträger vermittelt. Außerdem sollen Strategien zur einfachen Fehlerdiagnose vermittelt werden.

Ist eine Evaluation geplant?


Evaluation

Im Schulentwicklungscamp testen vierhundert Personen mit verschiedenatigsten Geräten und Nutzungszenarien die Funktionalität im Schulhaus, um Schulhaus bis in der Turnhalle. In der Turnhalle ereignet sich, dass hunderte nur einen Zugriffspunkt teilen.

Welche Umsetzungsschritte sind geplant?


Umsetzung

Zunächst wird eine Inventur durchgeführt, dann erfolgt eine Einführung in Netzwerkplanung und das Erstellen eines Nutzungsprofiles mit allen Stakeholdern. Anschließend wird eine Hardware-Liste erstellt und beschafft. Schließlich werden Router, Switche und AccessPoints eingericht und aufgehangen. Es erfolgt eine Einweisung ins Monitoring und ein Testlauf mit Vollauslastung (inkl. Turnhalle).

Budgetplanung


Budget


Risiken


Risiken

Freies WLAN für das gesamte Schulgelände zieht auch vandalierende Jugendgruppen außerhalb der Unterrichtszeit an.

Schlussfolgerungen


Schlussfolgerungen:

Große komplexe Aufgaben wie die Installation eines praxistauglichen Schulnetzes, strukturiert in funktional getrennte Teilnetze und passgenau für schulbezogene Nutzungsszenarien, können durch Zerlegung in Teilaufgaben gelöst werden. Hier sollten Schulträger, Schule und außerschulische Partner wie Freifunker, IT-Experten und Handwerker eng zusammen arbeiten. Dies schafft eine gute Basis für weitere anstehende Aufgaben mit Blick etwa auf IT-Ausstattung. 

Problemlösekompetenz kann mit einem Schulnetz als pädagogischem Gegenstand (Schulnetz selber bauen) ganz praktisch im Fächerübergriff vermittelt und erworben werden. Anschlussmöglichkeiten auch mit Blick auf die Frage der Dokumentation und der pädagogischen Umsetzung im Ganztag ist der didaktische Einsatz der Lernplattform Moodle (OpenSource). Mit Hilfe geeigneter, ggf. externer Expertise, lassen sich Probleme auch ohne große Geldmittel umsetzen. Der Einsatz von Ressourcen (Geld, Zeit, Wissen) kann nur dann nachhaltig sein, wenn Kommunikation, Umsetzung und Erprobung transparent sind und es verfügbare Ansprechpartner als auch Expertise an der Schnittstelle Pädagogik und Technik gibt (viele IT-Experten haben weder Kenntnis schulbezogener Nutzungsszenarien noch Erfahrungen im schulischen Bereich, was eine Nutzung von IT-Ausstattung mit Blick auf die von der KMK formulierten Lernziele anbelangt). 

 Sind Schulakteure am Aufbau eines Schulnetzes beteiligt, entwickeln sie nicht nur ein tieferes Verständnis technischer Strukturen und für Fehleranalyse. Es eröffnet Chancen der Hilfe zur Selbsthilfe und der Vermittlung von Nutzungsbedarfen und IT-Infrastruktur. Personen multiprofessionell und in einem Lernsetting einbinden, schafft zudem Respekt vor anderer Personen Leistung. Unverzichtbar ist ein Fachmann, der bei allen Teilaufgaben / Aufgabenpaketen, verschiedenen Partnern und Beteiligten den Überblick behält. Verantwortung abgeben lohnt, denn das befähigt nicht nur Schülerinnen und Schüler, diese auch zu übernehmen. 

Einbezug und Eigenverantwortung führen am Beispiel Schulnetz als pädagogischer Gegenstand zu vertieften und anwendungsbezogenen Kenntnissen: WLAN braucht viele funktionierende Komponenten, freie Software ist oft nicht sichtbar in Anwendungen enthalten und hat enormes Lern-, Teilhabe- und gesellschaftliches Potential. Es zeigt sich bei jungen Menschen: Vorbehalte gegenüber freier Software, Auseinandersetzung mit komplexen technischen Aufagben sind unbegründet, Lernen an echten Aufgaben ist nachhaltiger: auch wenn es länger dauern sollte, motiviert der Erfolg nachhaltiger, ist das Lernen fundierter, es entsteht eine kooperative Lern- und Fehlerkultur. 

Lernen an echten Aufgaben wie dem Aufbau eines praxistauglichen Schulnetzes bedeutet eben Lernen fachübergreifend und kompetenzorientiert. Zudem ist schnell - auch für Mädchen - klar: Mathematik, Physik, Naturwissenschaft erFASST man in der Arbeit, praktisches Problemlösen kann cool sein.

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