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Die Landeshauptstadt Magdeburg stattet die kommunalen Schulen schrittweise im Rahmen einer auf Nachhaltigkeit, digitale Souveränität und Bildungsteilhabe ausgerichteten Ausstattungsstrategie aus.
Ausstattungsziel
Ziel einer IT-Ausstattung von allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen ist gemäß KMK-Strategie zur "Bildung in der digitalen Welt" und dem Landeskonzept Sachsen-Anhalt zur Umsetzung der KMK-Strategie der Erwerb von Medienkompetenzen für alle Heranwachsenden in sechs Kompetenzbereichen innerhalb der Schullaufbahn.
In der KMK-Strategie zur Bildung in der digitalen Welt wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass „Infrastruktur- und Ausstattungskonzepte (…) integraler Bestandteil eines Gesamtkonzeptes zur Bildung in der digitalen Welt sein“ müssen (a.a.O.: 32). Benannt sind: hohe Übertragungsraten, vollständige und diensteneutrale Vernetzung der Schulgebäude (a.a.O.: 37), Trennung lokaler Datennetze in mehrere voneinander geschützte Teilnetze als je eigenes Netz, in dem eigene Sicherheitsstandards definiert werden können (pädagogisches Netz folgt anderen Sicherheitsstandards als Verwaltungsnetz bspw.), WLAN-Anbindung, zentral administrierbare Access-Points (a.a.O..: 38), zeitgemäße Präsentationstechnik, die Anpassung an die individuellen Voraussetzungen der einzelnen Schülerinnen und Schüler (a.a.O.: 39), Option auf schülereigene Endgeräte – Bring Your Own Device (BYOD), Ausstattung mit Endgeräten, Nutzung von Arbeits- und Kommunikationsplattformen, pseudonomiserendes ID-Management-System u.a.m.
In der Landeshauptstadt sollen in den kommenden vier Jahren 67 Schulen – von der Grundschule bis zur berufsbildenden Schule – mit einer praxistauglichen und modernen IT-Ausstattung ausgerüstet werden. Sie sollen so in die Lage versetzt werden, den Anforderungen aus dem erweiterten Bildungsauftrag sowie den neuen Lehrplanvorgaben des Landes gerecht zu werden
Nachhaltigkeit
Digitale
Nachhaltigkeit beschreibt den gesellschaftlichen Nutzen von digitalen
Gütern und ihren Umsystemen. Eine nachhaltige
Digitalisierungsstrategie muss sowohl auf ökologischen, sozialen als
auch wirtschaftlichen Prämissen aufbauen. So soll beispielsweise
IT-Hardware möglichst lange zu benutzt werden. Das mindert die
ökologischen und sozialen Schäden am meisten, spart finanzielle
Ressourcen als auch personelle Ressourcen mit Blick auf verminderten
Beschaffungsaufwand. Entsprechend muss die technische Spezifikation
zu beschaffender Hardware auf dieses Ziel ausgerichtet sein.
Das bedeutet für uns, dass Bestandteile des IT-Portfolios mit entsprechenden Nachhaltigkeitskriterien
ausgeschrieben werden und die Angebote mehr Punkte erhalten, die
entsprechend modulare, langwertige Geräte beinhalten. Anhaltspunkte können neben eigenen, in
einem IT-Servicemanagementsystem dokumentierten Erfahrungen auch
verschiedene Labels und Zertifizierungen oder Veröffentlichungen von
Organisationen wie Electronics Watch sein, welche die Nachhaltigkeit
von Produkten beurteilen.
Ein
weiterer Aspekt unserer nachhaltigen Digitalisierungsstrategie ist
der konsequente Einsatz von Open-Source-Software im Bereich der
Server- und Netzwerktechnologie als auch prioritär auf der Ebene der
Lernsoftware bei schuleigenen Geräten.
Oliver Hartkopp, Informatiker bei VW, beschreibt das Thema Nachhaltigkeit. Der Film ist entstanden im Rahmen Projektes LiGa - Lernen im Ganztag in Kooperation der Mercator Stiftung, der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung als auch des Ministeriums für Bildung Sachsen Anhalt (Nutzung: cc by sa):
Digitale Souveränität
Die Digitalisierungsstrategie soll von Anbeginn alternative Wege in Bezug
auf den Umstand entwerfen, dass viele IT-Hersteller über die
technische Spezifikation von Soft- und Hardwarekomponenten
Abhängigkeiten schaffen. Dies widerspricht der Forderung nach
offenen Standards und Interoperabilität, zudem wird so der faire
Wettbewerb und der Markt in vielen Bereichen umgangen. Durch
Vendor-Lock proprietärer Lösungen ist der Wettbewerb und damit die Chancen für (regionale) StartUps
teilweise stark eingeschränkt.
Abhängigkeit vermeiden, bedeutet auch, sich unabhängig davon zu machen, dass Anbieter einseitig Nutzungsbedingungen, Änderungen des Funktionsumfanges und Preiserhöhungen festlegen.
Ein ehemaliger Schüler des Editha-Gymnasiums beschreibt das Thema Open-Source und digitale Souveränität ganz gut. Der Film ist im Rahmen des Projektes LiGa - Lernen im Ganztag in Kooperation der Mercator Stiftung, der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung als auch des Ministeriums für Bildung Sachsen Anhalt entstanden (Nutzung: cc by sa):
Ausstattungsparameter
Folgende Ausstattungsparameter sind schulübergreifend zu nennen:
OpenSource-Strategie
Die Ausstattungsstrategie der Landeshauptstadt Magdeburg setzt auf OpenSource. Open Source beruht zwar ebenso wie OER (Open Educational Resources - Freie Bildungsinhalte) auf freier Zugänglichkeit und offenen Lizenzen, geht aber durch die Offenlegung des Quellcodes etwas weiter, so dass die Veränderung und Weiterentwicklung von Software, aber auch Hardware möglich wird.
Freie und OpenSource Software erhöht nicht nur die Möglichkeiten zum Anpassen, Experimentieren und Ausprobieren, sondern auch Bildungsteilhabe und die Nutzungsdauer von Geräten.
Raumkonzept
Für alle Überlegungen zu einer nachhaltigen Digitalisierung spielen reflektierte Überlegungen zu einem zukunftsfähigen Raumkonzept eine wichtige Rolle. Wir haben für Sie hier ein paar Ideen, zu berücksichtigende Aspekte und Anregungen zu einem Lernraumkonzept für eine nachhaltige Digitalisierung zusammengestellt.
Schulnetze
Schulnetze unterteilen sich in ein Verwaltungs- und ein pädagogisches Netz. Für den Glasfaseranschluss hat das Ministerium für Finanzen die Telekom und weitere Dienstleister mit der Umsetzung beauftragt. OpenSource-Firewalls eignen sich besonders für den Einsatz in einer nachhaltigen IT-Infrastruktur für Schulen. Sie sind nicht nur kostenfrei verfügbar, sondern haben auch keine Hintertüren.
Das pädagogische Netz ist in der Regel kabelgebunden und kabellos verfügbar (LAN / WLAN). Zugang zum pädagogischen Netz haben sowohl schuleigene als auch schulfremde Geräte. Über das pädagogische Netz müssen wichtige Ports für Videokonferenz, Updates als auch für den Betrieb von Netzwerkdiensten freigeschalten sein. Die WLAN-Verwaltung erfolgt über Schulserver. In jedem Raum sind mindestens zwei Netzwerkdosen verfügbar, idealerweise vier (Anzeigegerät, Lehrergerät, Accesspoint, ggf. Peripheriegerät wie Drucker).
Schulserver
kkk
Schuleigene Endgeräte
kkkk
Digitale Anzeigegeräte
kkkk
IT-Equipment und IT-Zubehör
kkk